Liturgie im überlieferten Ritus

Die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist eine von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründete Priestervereinigung, die am 1. November 1970 in Freiburg in der Schweiz vom zuständigen Bischof François Charrière offiziell errichtet wurde. 

Der Priesterbruderschaft gehören heute  über 680 Priester an. Sie besitzt Niederlassungen in über 30 Ländern, von denen aus zeitweise noch weitere 40 Länder besucht werden. Ausserdem gibt es Ordensbrüder und Ordensschwestern sowie befreundete Ordensgemeinschaften, die mit ihr für das gleiche Ziel arbeiten. Das Generalhaus befindet sich in Menzingen (ZG). 

Das erste Ziel der Priesterbruderschaft ist die Heranbildung guter Priester und deren Heiligung. Leider verkünden viele Priester und selbst Bischöfe nicht mehr den überlieferten Glauben der Kirche, weshalb die Priesterbruderschaft es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben ansieht, diesen zu bewahren und weiterzugeben. 
In den Kirchen der Priesterbruderschaft wird die hl. Messe in dem altehrwürdigen Ritus gefeiert, der bis zum Ende der 1960er Jahre überall in der katholischen Kirche üblich war. Dieser Ritus fördert durch seine Schönheit, Würde und Feierlichkeit den Geist der Anbetung und ist ein vollgültiger Ausdruck des katholischen Glaubens. Papst Benedikt XVI. erklärte am 7. Juli 2007, dass dieser Ritus nie verboten war: „Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und gross; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein. Es tut uns allen gut, die Reichtümer zu wahren, die im Glauben und Beten der Kirche gewachsen sind.“ 

Papst Franziskus schrieb am 11. April 2015 zur Ankündigung des ausserordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, „von verschiedener Seite“ hätten ihm „einige bischöfliche Mitbrüder vom guten Glauben und der guten sakramentalen Praxis“ der Gläubigen der Priesterbruderschaft berichtet. Dies war für ihn der Anlass, den Priestern der Bruderschaft die offizielle Erlaubnis zur Spendung des Busssakramentes zu erteilen.